Neue Kooperation verbessert Versorgung in der Region / Spenden für Arbeit wichtig
Die Mitarbeiter der Telefonseelsorge Hannover erhalten seit wenigen Wochen professionelle Unterstützung: Die Chefärzte der Klinikum Wahrendorff GmbH schulen die ehrenamtlichen Mitarbeiter im Umgang mit psychisch belasteten Menschen. Ziel dieser neuen Kooperation ist es, die Helfer am Telefon noch besser auf Gespräche mit Menschen in akuten Lebenskrisen vorzubereiten. Damit wird die psychiatrische Versorgung dieser Klientel in der Region Hannover verbessert.
Dr. Rainer Brase, Geschäftsführer am Klinikum Wahrendorff, Europas größter psychiatrischer Einrichtung: „Gerade in der Telefonseelsorge gibt es schwierige menschliche Situationen für das Personal. Wir wollen sie darin unterstützen, auf psychische Problemstellungen mit mehr Fachwissen eingehen zu können.“ Die Chefärzte des Klinikums informieren die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Telefonseelsorge Hannover beispielsweise über die Wahrnehmungsmöglichkeiten am Telefon durch typische Signale, die für eine psychische Erkrankung des Anrufers stehen. Wie erkenne ich, dass ein Ratsuchender ein psychisches Problem hat? Wie gehe ich gut damit um? Die Serviceschulungen sind kostenfrei und werden vom Klinikum Wahrendorff als Teil ihres Versorgungsauftrages angeboten.
In der Telefonseelsorge Hannover arbeiten rund 90 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und mit Pastor Christian Voigtmann, einer Pädagogin und einer Sekretärin drei hauptamtliche Kräfte. Die bereits 1961 gegründete Einrichtung bietet Gesprächsangebote rund um die Uhr kompetent und anonym. Die ehrenamtlich arbeitenden Frauen und Männer kommen aus allen Lebensbereichen und sind zwischen 25 und 70 Jahre alt. In einer zweijährigen Ausbildung wird die Beratungskompetenz mit methodischen Hilfen geschult. Fast 20.000 Menschen nahmen im vergangenen Jahr das Angebot wahr. In diesem Jahr wird mit einer ähnlich hohen Anruferzahl gerechnet. „Oftmals werden Gespräche als sehr belastend empfunden, gerade wenn Menschen unsere Hilfe suchen, die stark gefährdet sind. Wir sind deshalb sehr froh und dankbar über die Hilfe für unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter“, erklärt Pastor Christian Voigtmann.
Die Telefonseelsorge Hannover sucht weitere ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Zuge der allgemeinen Kürzungen ist zudem die finanzielle Situation schwieriger geworden. Die Mitarbeiter erhalten zwar kein Honorar, ihnen werden aber die Fahrtkosten erstattet. Spenden für die Telefonseelsorge Hannover können über folgende Bankverbindung geleistet werden: Stadtkirchenkasse, Kontonummer 602280, Evangelische Kreditgenossenschaft, BLZ 520 604 10, Betreff „Telefonseelsorge“.
Die bundeseinheitliche Telefonnummer stellt automatisch zu einem Gesprächspartner in der Region durch. Die 24-Stunden-Nummer gilt auch an Sonn- und Feiertagen:
0800 1110111 oder 0800 1110222.
Weiteres finden Sie in unserer Festschrift als PDF-Datei